Klimagipfel Kopenhagen

Die jährlich stattfindende 15. UN-Klimakonferenz fand vom 7. Bis 18. Dezember 2009 in Dänemark statt. Veranstaltungsort war das Bella Center, Skandinaviens größtes Konferenzzentrum. Es ist das fünfte Treffen nach dem Beschluss des Kyoto-Protokolls, welches die Reduzierung der Treibhausgase in den Industrieländern für den Klimaschutz festlegte, um die globale Störung des Klimasystems zu verhindern. Teilnehmer des Klimagipfels waren 192 Mitgliedsstaaten der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen.

Erarbeitet wurde während der Konferenz der „Copenhagen Accord“, der als Grundlage für weitere Verhandlungsprozesse eingeführt wurde. Ziel dieser politischen Erklärung ist die Begrenzung des globalen Temperaturanstiegs unter zwei Grad Celsius. Die Minderung der nationalen Emissionen ist eines der wesentlichen Forderungen. Alle Entwicklungs- und Industrieländer sollen nationale Treibhausziele dokumentieren und anschließend vorlegen. Ein gemeinsames Ziel der Industrieländer liegt dennoch nicht vor. Es handelt sich bei dem Copenhagen Accord um kein rechtlich verbindliches Abkommen. Weitere konkrete Lösungswege für die Senkung der Temperatur um zwei Grad sind nicht gegeben und erklären in ihrer Gesamtheit eine zum Scheitern verurteilte Erklärung, da keine rechtlich bindende Schritte vereinbart wurden.

Schon allein der Verlauf des zunächst von der EU-Kommissarin Connie Hedegaard, dann vom dänischen Ministerpräsidenten Lars Lokke Rasmussen geleiteten Konferenzgipfels machte Konflikte zwischen Schwellen- und Industrieländern, insbesondere zwischen der USA und China, deutlich. Venezuelas Präsident Chávez forderte eine gerechtere Schuldzuweisung. Industriestaaten seien für die Klimaerwärmung verantwortlich und würden zur Klimaerwärmung stärker beitragen. Die Sichtweise lässt außer Acht, dass sich Entwicklungsländer wie China und Indien auf den ersten drei Plätzen der größten Treibhausgas-Emittenten befinden. Die Kluft zwischen den Entwicklungs- und Industriestaaten galt als ein entscheidendes Hindernis bei der Aushandlung verbindlicher Ergebnisse.

Während des Klimagipfels in Kopenhagen kam es zum größten Polizeieinsatz der dänischen Geschichte. Es wurden insgesamt 1915 Menschen wegen vermuteter Gewaltbereitschaft festgenommen. 50.000 bis 100.000 Klimaschützer und Globalisierungskritiker demonstrierten mit der Forderung „Genug über das Klima geredet- jetzt müssen Taten folgen“.